Das Kloster Springiersbach ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift
und heute ein Karmelitenkloster bei Bengel in der Eifel, 38 km von Daun
entfernt.
Es wurde 1102 vom Erzbischof von Trier Bruno von Lauffen (1102-1124)
in Anwesenheit des Pfalzgrafen Siegfried I. von Ballenstedt geweiht. Diese
Weihe gilt als Gründung des Klosters Springiersbach, benannt nach
dem gleichnamigen Bach und Tal. Erster Abt war Richard I. (†1158), Sohn
der Benigna de Duna (Benigna von Daun), einer adeligen Ministerialen aus
der Eifel, auf deren Hof, den sie mit allen Ländereien dem Erzbischof
vererbte, die erste Zelle des Klosters entstand.
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Später fiel Springiersbach unter die Säkularisation von
Kaiser Napoléon Bonaparte und wurde geschlossen, das jahrhunderte
alte deutsche Klostersystem durch die französische Revolution abgeschafft.
Die erst 1769 errichtete Rokokoklosterkirche (erbaut nach dem Vorbild von
St. Johann und der Ludwigskirche zu Saarbrücken) wurde 1802 vom Trierer
Bischof Charles Mannay zur Bengeler Pfarrkirche geweiht und entging somit
dem unausweichlichen Abriss. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche
geschlossen, da Bengel inzwischen eine eigene Pfarrkirche erhalten hatte.
Im Jahre 1922 gründeten die Oberdeutsche Provinz der Karmeliten aus
Bamberg mit weiteren Niederlassungen in Straubing, Wien, Beilstein/Mosel,
Bad Reichenhall, Fürth, Erlangen und Ohrdruf einen kleinen Konvent
im Kloster Springiersbach und nahm Kirche (1940 abgebrannt, 1946 wiedererrichtet)
und Klostergebäude, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts,
im Rokokostil neu errichtet, die romanischen Bauten ersetzten, wieder in
Betrieb. 2002 fand die 900-Jahrfeier statt. |