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Enkirch
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18.09.2007

   
   

Internetauftritt von Enkirch

Wikipedia schreibt unter anderem:

Koordinaten: 49° 59' N, 7° 8' O - Höhe:  105 m ü. NN - Fläche:  25,43 km² - Einwohner:  1654 (31. Dez. 2006)
 

Seit dem 11. Jahrhundert gehörte Enkirch zur Grafschaft Sponheim. Im 12. Jahrhundert bauten die Sponheimer oberhalb Enkirchs die "Starkenburg". Etwa im Jahre 1240 wurde die Grafschaft in die "Vordere" und "Hintere Grafschaft Sponheim", auch "Sponheim Starkenburg", geteilt.

Enkirch war damals der Hauptort der Grafschaft und erhielt deshalb bereits 1248 den Freiheitsbrief mit Stadt- und Marktrechten sowie eigener Gerichtsbarkeit. Enkirch war damals befestigt und mit einer Stadtmauer mit 7 Toren umgeben. Nach der Fehde zwischen Gräfin Loretta von Sponheim und dem Erzbischof und Kurfürst Balduin von Trier und dessen Gefangennahme durch Loretta, baute Lorettas Sohn Johann III. bei Trarbach eine neue Burg, die Grevenburg. Dadurch wurde Trarbach Sitz der Grafschaft Sponheim und Enkirch verlor an Bedeutung, obwohl es bis ins 19. Jahrhundert hinein wesentlich größer war als Traben und Trarbach zusammen.

Da Enkirch zwar befestigt war, aber keine Burg besaß, diente die schon 908 erwähnte Kirche als befestigte Wehrkirche. 1557 führte Friedrich II. von Simmern, der spätere Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz, im Oberamt Trarbach die Reformation ein. Seit dieser Zeit ist die Kirche evangelisch.

Im Jahre 1135 errichtete das Kloster Ravengiersburg am Ortsrand von Enkirch eine Marien-Wallfahrtskapelle. Die Kapelle wurde später zur Probsteikirche erweitert und 1685 in ein neu gegründetes Franziskanerkloster eingegliedert. Nach der Auflösung des Klosters durch Napoleon Ende des 18.Jahrhunderts wurde die Kirche der Kath. Pfarrgemeinde als Gotteshaus überlassen.

Wegen seiner hervorragenden Weinlagen war Enkirch schon sehr früh bekannt, was durch 15 ehem. kirchliche und gräfliche Weinhöfe belegt wird.

Durch die vielen Fachwerkhäuser, die im 15.- 18. Jahrhundert erbaut wurden, nennt man Enkirch auch die "Schatzkammer rheinischen Fachwerkbaues".

Im 20. Jahrhundert lebte unter anderem der Künstler Josef Candels in Enkirch.


 
Die Höhenangabe bei Wikipedia (105 m) bezieht sich auf den unteren Ortsteil. Im Oberdorf befindet man sich auf über 150 Metern Höhe.

Fährt man von der mittleren Abfahrt der B53 nach Enkirch so kommt man auf einen belebten Platz. Hier kann man seine Ortbesichtigung beginnen. Man könnte gleich ins Unterdorf gehen. Wir gehen aber die Straße Am Steffensberg ins Großbachtal hinein.

Hier sieht man, daß Enkirch ein Weinbauort ist. Die Weinberge reichen bis an die Häuser. Das ist aber an der Mosel nichts besonderes.
Oberhalb des Großbachtals liegt das Oberdorf. Geht man durch den Mühlweg den Hang hinauf, so ist man fast in der Wildnis, obwohl man eigentlich mitten im Ort ist. Sehr idyllisch. Allerdings, wie man hört, im Winter schwer zu erreichen, weil diese Straße erst zuletzt geräumt und gestreut wird.
Man kommt im Oberdorf an. Hier ein paar Impressionen.
An manchen Stellen hat man einen schönen Ausblick ins Großbachtal.
Im Oberdorf gibt es viele schöne Fachwerkhäuser. Aber auch Häuser, die noch einer Restaurierung entgegensehen.
Für mich ist dieses der schönste Platz im Oberdorf.
Die höchstgelegenen Häuser von Enkirch stehen an der Straße nach Starkenburg. Hier hat Enkirch nicht mehr den Charakter eines Moselortes sondern den eines Hunsrückdorfs mit herrlicher Aussicht über das Ahringsbachtal.
Ober- und Unterdorf sind schon lange zusammengewachsen. Zwischen beiden liegt die evangelische Kirche. Es ist eine frühere Wehrkirche, die eine eigene Mauer besaß. Die männlichen Ortsbewohner konnten bei Angriffen ihre Wertsachen in der Mauer verstecken, waren aber verpflichtet, diesen Mauerabschnitt zu verteidigen. Die Kirche hat noch andere interessante Besonderheiten. Zum Einen sitzen die Gläubigen in dieser Kirche in zwei Etagen. Zum Anderen wurde nachträglich ein hölzerner Anbau errichtet, der den Blasebalg der Kirchenorgel beherbergt.
Auch im Unterdorf gibt es zahlreiche Fachwerkhäuser. Trotz des Großbrandes von 1840, bei dem (laut Inschrift auf einer Tafel am alten Rathaus) 44 Wohnhäuser abbrannten und 69 Familien obdachlos wurden. Rechts das Museum Heimatstuben, das Freitag, Sonnabend und Sonntag jeweils 2 Stunden geöffnet ist.
Der Drilles im Spilles (Drehkäfig in der Spielhaustreppe) ist eine Besonderheit. Vor 400 Jahren wurden Widerspenstige vom Enkircher Gericht für eine gewisse Zeit in diesen von Passanten einsehbaren Käfig gesperrt. Was hatten diese Menschen verbrochen.
In der Mitte des 16.Jahrhunderts gab es in Enkirch den Brauch, dass sich die Burschen einmal im Jahr bei einem Fest versammelten und aus ihnen einen "König" und einen "Marschall" wählten. Diese "versteigerten" das Tanzrecht der anwesenden Mädchen unter den Burschen. Die Mädchen durften dann ein Jahr nur mit diesem Burschen tanzen. Dass die Mädchen Wein tranken und bis in die Dunkelheit mit den Burschen unterwegs waren, gefiel den Regierenden nicht. Und so wurde dieser Brauch 1590 verboten. Die Burschen wurden bei Missachtung des Befehls in den Käfig gesperrt. (Quelle: Tafel neben dem Drilles)
 
Bis vor 40 Jahren etwa hatte Enkirch noch einen Bahnanschluss. Die Moselbahnstrecke von Bullay nach Trier führte durch den Ort. Einen der wenigen noch erhaltenen Bahnhöfe der Strecke kann man hier bewundern.