Montag 08. Februar 2010


Am Morgen hatte Tonn mit Freunden begonnen, ein Abwasserrohr durch den Beton des Weges in den Kanal zu verlegen.
In den letzten Tagen hatte das Wasser hinter dem Haus zeitweise gestunken.



Das ehemals termitengeschädigte Haus in der Nachbarschaft ist inzwischen fast fertig neu errichtet.
Das Dach wird mit den in Thailand so beliebten blauen Ziegeln eingedeckt.



Heute wollten wir einen ganz besonderen Tempel besuchen.
Dieser liegt allerdings am Ostrande von Chinatown in einer etwas ungünstigen Lage, verkehrstechnisch gesehen.
Wenn man vom Großen Kreisel (Wongwian Yai) in Thonburi zur Chinatown will, muss man durch das Inderviertel Pahurat.

Beide Viertel sind außerordentlich belebt und die hindurchführenden Straßen sind eher schmal.
So ist es kein Wunder, dass wir für die letzten 1 bis 2 Kilometer eine Stunde brauchten.

Dumm natürlich, wenn man wie Lek irgendwann einen gehörigen Druck in der Blase verspürt.
Kein WC in Sicht, was tun? Er nahm kurzerhand die Einfahrt in ein Hotelparkhaus.
Auf den Parkdecks gab es unbelebte dunkle Stellen. Lek hielt an, verschwand hinter einem geparkten Wagen und kam erleichtert wieder zurück.

Trotz der Widrigkeiten kamen wir schließlich am Tempel Wat Traimit an.
Seitdem ich vor 25 Jahren das letzte Mal dort war, hat man dem berühmten Goldenen Buddha ein neues Gebäude, einen Mondop gebaut, welches im Dezember 2008 fertig wurde.



Thais kommen umsonst hinauf.
Der Wachmann rief jedem Ausländer ein lautes "Tickeeet!" entgegen.
Wer keins vorweisen konnte wurde zur Kasse geschickt.



Der Besuch des Buddha kostet 40 Baht, ein Museum kann man für 100 Baht auch besichtigen. Letzteres schenkte ich mir aber.
Jeder Besucher bekam eine rote Plastiktüte für seine Schuhe mit auf den Weg nach oben.


Eine Kupferplatte mit religiösen Motiven






Im obersten Raum des Mondop steht der Goldene Buddha.



Über sein Auffinden gibt es die folgende Geschichte:

Eine Buddhafigur, die seit 1935 im Wat Traimit stand, musste wegen Bauarbeiten 1955 versetzt werden.
Man hob sie mit einem Kran an. Dieser war jedoch zu schwach und die Figur stürzte auf den Boden.
Dort blieb sie über Nacht, in der es kräftig regnete.
Durch den Sturz hatten sich Risse in der Figur gebildet.

Als die Arbeiter am nächsten Morgen wieder zum Tempel kamen, stellten sie fest, dass der Regen etwas von dem Gips ausgewaschen hatte.
Darunter schimmerte es golden.

Man untersuchte die Figur genauer und fand heraus, dass die Gipsfigur in ihrem Inneren einen Buddha aus purem Gold verbarg.

Das Gewicht der Figur ist etwa 5,5 Tonnen.



Bei Wikipedia findet man die Geschichte des Buddha beschrieben:

Der Buddha wurde vor mindestens 700 Jahren gefertigt und befand sich zunächst in Sukothai, der Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs.
Sukothai wurde schwächer und das Königreich Ayutthaya erstarkte.
Zum Schutz wurde ein Gipsmantel um die Goldfigur gelegt.
So erkannten die Gegner den Wert nicht und die Figur blieb in Sukothai, welches 1438 Teil von Ayutthaya wurde.
Im Laufe der Jahre vergaß man, dass der Buddha eigentlich ein goldener war.
Auch Ayutthaya ging unter, 1767 von den Burmesen erobert.
General Paya Taksin sammelte die Truppen der Unterlegenen, vertrieb die Burmesen und gründete in Thonburi das Königreich Siam.
Sein Nachfolger, Rama I. Phra Phuttayodfa Chulalok, bestimmte Bangkok auf dem anderen Flussufer als neue Hauptstadt.
Er ließ 1200 Buddhastatuen aus dem ganzen Land nach Bangkok bringen.
Dieser Buddha stand zunächst für etwa 150 Jahre im Wat Phrayakrai, bevor er 1935 in den Wat Traimit kam.

Nach dem Besuch des Tempels fuhren wir dann zur Sai 4, wo in Nachbarschaft einer Siedlung mit etwas teureren Häusern ein kleines Einkaufszentrum entstanden ist.





Es gibt dort auch ein Steak- und Nudelhaus. Die kleinen Portionen sind für mich genau richtig.



In Deutschland werden die Pommes nicht abgezählt.
Irgendwie sind mir die Portionen dort zu groß.
Vielleicht sollte ich öfter Kinder- oder Seniorenteller bestellen.
Nur würde man mir beides nicht bringen, weil ich zu jung, beziehungsweise zu alt bin.


Unsere Fahrstrecke (Quelle Google Maps)





Links

Wat Traimit (Wikipedia)



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