Freitag 15. Januar 2010


Heute war Neumond und damit Mönchtag.
Auch Vollmondtage und der Tag des Ersten und Letzten Viertels sind Mönchtage.
An diesen geht man gerne zum Tempel und spendet den Mönchen etwas.
Auch wir machten das heute so.
Wir hatten uns als Ziel Wat Weluwaranaram ausgesucht, wo sowohl einer meiner Schwager als Mönch als auch Enkel Muu als Novize leben.



Wir waren insgesamt 14 Personen, die sich in dem Pick-Up auf den Weg machten.
Fehlende Kindersitze, Leute auf der Ladefläche, Rückbank überfüllt und keiner angeschnallt, telefonieren beim Fahren...
Ich möchte nicht wissen, wie viele Punkte man da in Flensburg bekommen würde.


Wat Weluwaranaram



Ein Kinnari bringt Licht



Stopp!



Animation zur Gymnastik?


Nach dem Beten und Opfern fuhren wir zum Gericht.
Der Weg führte uns an einem Hochhaus vorbei, wie es so sicher nur in Thailand stehen kann, dem Elefantenhochhaus.
Es ist 102 Meter hoch (damit also nicht unter den 50 höchsten Gebäuden Bangkoks).
Es ist aber sicher eines der originellsten.


Elefantenhochhaus


Unser Ziel war ein Gerichtsgebäude, in dem Lek einige Dinge zu erledigen hatte.


Gericht


Grund ist eine Bürgschaft.
Lek hatte einen Arbeitskollegen, der hatte sich von vielen seiner Kollegen Geld geliehen, hatte ein Auto auf Raten gekauft, und war mit der Freundin eines Kollegen auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Seine Ehefrau sitzt zu Hause und weiß auch nicht wo ihr Mann hin ist.
Lek hatte für den Kauf des Autos eine Bürgschaft übernommen.
Alle Kollegen sind jetzt auf den Verschwundenen sauer, das ist klar.
Die anderen haben Geld oder Freundin verloren.
Im Prinzip kann man dann da einen Strich machen und neu anfangen.

Lek hat jedoch mit größeren Nachwirkungen zu kämpfen.
Eigentlich müsste er jetzt wegen der Bürgschaft die Raten des Autos an die Bank zahlen.
Und er hat ja noch die Raten seines Hauses und seines Autos am Hals. Das ist zuviel.
Das thailändische Recht gibt einem aber die Möglichkeit zu erklären, dass man kein Geld hat.
Man darf 3 Jahre nichts besitzen, kein Geld haben, keine bezahlte Arbeit annehmen, und so weiter.
Deswegen schicken wir unsere Geldüberweisungen nach Thailand jetzt nicht mehr auf Leks Konto.
In Deutschland kann man bei einer Privatinsolvenz wenigstens soviel Geld behalten, dass es für den Unterhalt reicht.
Lek hat aber nichts mehr.
Immerhin hat er eine Frau, die jetzt seine Arbeit mit übernommen hat.
Er hat sie angelernt und alles läuft jetzt auf ihren Namen. Auch ihr Bruder hilft mit.
Und jetzt muss er noch zwei Jahre durchhalten, dann ist das mit der Bürgschaft erledigt.

Das Luft war in der Frühe wieder sehr frisch.
Auch am Tage war es nicht allzu heiß, gut auszuhalten.
Von der partiellen Sonnenfinsternis heute über Thailand habe ich nichts gewusst und es erst aus den Nachrichten erfahren.


Abendessen zu Hause





Schau mal nach oben, hast Du die Wolken gesehen?



Unsere Fahrstrecke (Quelle Google Maps)





Links


Elephant Tower bei Emporis





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