Thailandreise 2005 
© Norbert Hagemann
   
   
 
Mo 14.02.2005
Ich habe heute am Valentinstag vom Morgenspaziergang eine rote Rose mitgebracht. Wem sollte ich sie geben? 
Der Straßenfegerin, die ich jeden Morgen beim Spaziergang treffe? Sie fegt den Fußweg. Eine Sisyphusarbeit, denn der Staub wird von den Autos und dem Wind wieder zurückgeweht. 
Der Nudelsuppenladenbesitzerin? Sie kocht uns leckere und preiswerte Nudelsuppe.
Der Nachbarin? Sie stellt die Musik oft so laut, dass auch wir mithören können und kein eigenes Radio brauchen.
Nein, dann doch lieber der Ehefrau. Sie hatte mit so etwas gar nicht gerechnet und war sehr erfreut.
Der Abt Luang Phor Koon vom Wat Ban Rai in Korat hat gestern das Siriraj verlassen und wurde offenbar wieder vollständig genesen in den Tempel zurückgebracht. Er war seit dem 25.10.04 im Siriraj gewesen. Wir hatten ihm am 23.Januar im Siriraj besucht.
Heute Mittag sind wir zum Wat Indrawiharn. Der Taxifahrer hatte angeblich keine Ahnung wo der Tempel ist. Ich sagte Ecke Samsenstraße, RamaVIII Brücke. Aber er fuhr durch Thonburi, Wongwian Yai und an der Yaowarat vorbei. Da standen wir natürlich im Stau. Da ist wie in der Silom anscheinend auch immer Stau.
Dass ein Taxifahrer den höchsten stehenden Buddha Bangkoks nicht kennt, ist schon verwunderlich. Dabei sieht man ihn von der Rama VIII Brücke und auch aus den umliegenden Gässchen.
Der Buddha ist 32 Meter hoch.
Genauere Informationen sind dieser Tafel zu entnehmen. (Bitte draufklicken, dann wird sie vergrößert dargestellt.)
Dort machten wir ein Wai mit den üblichen Räucherstäbchen, Kerzen und Goldplättchen an den Füßen des großen Buddha. Allerdings ohne die vom Medium Loern angemahnten 9 Fische. Wenn man Essen spenden will, muss man vormittags kommen. Ich hoffe nur, das bringt uns nicht irgendwann Unglück.
So eine symbolische Spende mit Räucherstäbchen usw ist meist das Erste, was meine Frau an einem Tempel macht. Danach ist Zeit sich den Rest des Tempels anzuschauen.
In einem Pavillon gab es eine Ausstellung.
Auf dem Tempelgelände gibt es auch eine chinesische Abteilung, erkennbar an dem geschwungenen Dach.
In einem Gebäude gibt es auch einen kleineren, hübschen Buddha...
... und bemerkenswerte Wandmalereien.
Auch an diesem Tempel gab es Grundsteine für Tempelbauten, die man mit Goldplättchen belegen konnte. Wann und wo ein Neubau geplant ist, ist mir nicht bekannt.
Hier werden Ausländer aufgefordert, für 90B (1,80€) einen Vogelkäfig mit Inhalt zu kaufen und den Vogel dann fliegen zu lassen. Das soll Glück bringen. Thais brauchen nicht aufgefordert zu werden, die kennen das Procedere.
Ich kaufe keinen Käfig, denn wenn man den Vogel gar nicht erst fängt, ist dieser sicherlich glücklicher und stressfreier.
Anschließend ließen wir uns vom Tempel zum Kaufhaus Pata fahren. Es liegt zwischen der Pinklao Brücke und dem Busbahnhof Süd. Die vorbeiführende Straße ist eine der verkehrsreichsten in Bangkok, weil man über sie direkt zum Sanam Luang, dem großen Platz im Zentrum der Altstadt gelangen kann.
Im Food Center von Pata nahm ich Reis mit gegrilltem Schweinefleisch und einem Süppchen für 0,50€ (25 Baht). 
Früher war das Futterzentrum von Pata im Keller. Da haben wir gerne gegessen. Jetzt wird der Keller umgebaut, weil dort einen Filiale von dem Supermarkt Tesco Lotus einziehen soll. Das Food Center war in den dritten Stock umgezogen, irgendwo hinter die Spielwarenabteilung und hat dadurch seine ganze Atmosphäre verloren. Mal sehen wo es nächstes Jahr ist.
Im Kaufhaus Pata gibt es auch eine IT-Etage. Das besondere Highlight ist aber sicher der in zwei Obergeschossen untergebrachte Pata-Zoo. Highlight in jeglicher Hinsicht, für manche ein positives, für andere ein negatives.
Wir aber fuhren zu Mall Bangkhae, wo wir noch ein paar Mitbringsel kauften. Meine Frau nahm vor allem Seife mit besonderen pflanzlichen Wirkstoffen zum Mitnehmen nach Deutschland.
Dann fuhren wir im Dunkeln nach Hause. Als Mitteleuropäer ist man überrascht, wie schnell doch die Dunkelheit einbricht. In Deutschland ist es, wenn es warm ist, auch lange hell. Unterstützt noch durch die Sommerzeit. In Thailand fällt die Dämmerung immer irgendwann zwischen 18 und 19 Uhr ein. Sie ist auch noch deutlich kürzer als in Deutschland.
Als wir zu Hause ankamen, hatte der Postbote die Creme gebracht, die meine Frau am 9.2. in Nakhon Pathom bestellt hatte. Es ist ein kleines Döschen (15 Gramm) mit Kurkumaextrakten für 500 Baht (10€). Wie man sieht, ist Schönheitspflege in Thailand auch nicht unbedingt preiswert.
Und hier noch ein paar Nachrichten von heute:
Das Fernsehen berichtet von einem Deutschen, der einen Stein aus einer Tempelruine in Aytthaya nach Europa mitgenommen hat. Seitdem soll er krank sein. In der Türkei wird man ins Gefängnis gesteckt, wenn man einen Stein entwendet. Thailand hat das nicht nötig.
Die BKK Post schreibt heute über aussterbende Sprachen. Mit den Sprachen sterben auch Überlieferungen und Kenntnisse der Vorfahren aus.
Sie beschreibt ein Gegenbeispiel: Auf den Andamanen und Nikobaren hatten die seit Tausenden von Jahren dort lebenden Ureinwohner die Zeichen der Natur (Verhalten der Tiere) richtig erkannt und waren, wenn es möglich war, vor dem Tsunami in die Berge geflüchtet.
Und noch eine Meldung der BKK Post: Der Tsunami hatte zu einem Anstieg des Wasserspiegels auch im Kraburi River gesorgt, der in der Provinz Ranong die Grenze zum südlichsten Teil Myanmars bildet. Daraufhin brach das Flußufer auf 4 km Länge in der Gemeinde Sai Daeng ein. Der Tsunami hat die Unterwasserdünen in der Flussmündung verändert oder weggewaschen. Jetzt steigt bei jeder Flut der Wasserspiegel höher als früher an. Der Verkehr über einige Brücken wurde von den Behörden untersagt. Auch darf das genannte Gebiet von den Menschen nicht betreten werden. Schlecht für die, welche in der Gegend Muschelzucht betreiben.
Am Ende des Tages noch ein paar Gedanken von mir:
Mir kommt es so vor, als ob die Mücken nach 3 Wochen weniger stechen als am Anfang. Ich weiß nicht, ob es Einbildung ist, oder ob sich vielleicht das Blut oder der Geruch irgendwie verändern, wenn man länger in wärmeren Gefilden ist. 
Was ist der Unterschied zwischen Deutschland und Thailand beim Füttern der Kinder? In Deutschland sitzen die Kinder am Tisch, zum Teil auf Kinderstühlchen. In Thailand rennen die Mütter den Kindern mit der Reisschale hinterher.