Sa 22.01.2005 |
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Normalerweise sitzen wir in der Mitte, weil meine Frau die Schwankungen
des Flugzeuges in Kurven nicht so gut verträgt. Wir bekamen dieses
Mal aber Plätze am Fenster. Das wiederum hatte den Vorteil, dass ich
das Fliegen besser vertrug, weil ich bei den von mir ungeliebten Luftturbulenzen
rausschauen konnte. Wenn ich was von der Umgebung sehe, macht mir das Gewackel
nichts aus.
Es hatte auch den Vorteil, dass ich Fotos machen konnte. Nach vielen
Stunden Flug über Österreich, Ungarn, Rumänien, das Schwarze
Meer, Georgien, Aserbaidschan, das Kaspische Meer, Turkmenistan, Afghanistan,
Pakistan, Indien, den Golf von Bengalen, kommt die Küste Myanmars
mit den vorgelagerten Inseln ins Blickfeld. Beruflich (meteorologisch)
interessant waren die Wolken. Wir flogen in 33000 Fuß Höhe,
die Sonne schien, und trotzdem befanden sich über uns noch dunkle
Wolkenschichten (Cirrus). |
Hier eine der größten Inseln des Landes, Man’aung Kyûn
im Bundesstaat Arakan südlich von Bangladesh. Wenn Myanmar (früher
Burma) eine andere, demokratisch gewählte, Regierung hätte, könnte
es sich zu einem Touristenmagneten entwickeln. Tausende Kilometer Küste,
tausende Inseln, viel Natur. |
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Hier die Mündung des Thanlwin Myit oder Salween bei Moulmein.
Kurze Zeit später erreicht man den Luftraum Thailands. |
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Viel war von oben allerdings jetzt nicht mehr zu sehen. Die Luft war
sehr dunstig und viele Cumulus- oder Haufenwolken verhinderten den Blick
auf den Boden. In den Wolken konnte man aber mit viel Phantasie allerlei
Getier erkennen. Beispielsweise einen Elefanten hinten in der Mitte. |
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Allmählich sank das Flugzeug und wir konnten mehr Einzelheiten
wahrnehmen. Hier zum Beispiel eine typische Reihenhaussiedlung in
Thanyaburi (Pathum Thani) nordöstlich vom Flughafen. |
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Ein Sportstadion an der Grenze Lam Lukka (Pathum Thani) – Don Muang
(Bangkok). Unten ein Golfplatz. |
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Schließlich landete das Flugzeug problemlos gegen 13 Uhr Ortszeit.
Zwischen den beiden Landebahnen des Flughafens befindet sich übrigens
auch ein Golfplatz. Ich würde wahrscheinlich eher die landenden Flieger
treffen als die Löcher.
Die Autos der Spieler müssen die Rollbahn überqueren. Wenn
ein Flugzeug kreuzt, wird die Ampel auf rot geschaltet und die Schranke
geschlossen. |
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Bereits im Flugzeug hat man seine Daten in eine „Arrival and Departure
Card“ eingetragen. Die Beamtin an der Passkontrolle kontrollierte die Eintragungen,
überprüfte das Visum und nahm die „Arrival Card“. Die „Departure
Card“ wird in den Pass des Touristen geheftet und bleibt bis zum Verlassen
des Landes im Pass. Bei Thais ist es genau umgekehrt. Sie haben die „Arrival
Card“ so lange im Pass, wie sie sich im Ausland aufhalten. So ist eine
lückenlose Kontrolle der Personenbewegungen an den Grenzen gewährleistet.
Übrigens Visum. Deutsche dürfen ohne Visum einreisen, wenn
sie sich bis zu 30 Tagen im Lande aufhalten. Die genehmigte Aufenthaltsdauer
wird in den Pass eingestempelt.
Dieses Jahr waren wir 31 Tage in Thailand. Man hat nun die Möglichkeit
ohne Visum einzureisen und bei der Ausreise eine Strafgebühr zu bezahlen,
die pro Tag „Overstay“ mit einem gewissen Betrag berechnet wird. Oder man
wendet sich in Deutschland an das zuständige thailändische Konsulat
und lässt sich ein Visum für 30€ ausstellen, mit dem man
90 Tage im Land bleiben darf. Ich hatte mich für die letzte Methode
entschieden. Der eine Tag „Overstay“ wäre zwar billiger gekommen,
aber ich bin ein Beamter und zudem ein etwas vorsichtiger Mensch im Umgang
mit Behörden. Wer weiß, ob man nicht auch noch auf eine schwarze
Liste gesetzt wird und irgendwann einmal mit Nachteilen zu rechnen hat.
Wahrscheinlich nicht, aber mit dem Visum war ich auf der sicheren Seite.
Früher musste man auch noch eine Zollerklärung ausfüllen.
Das war dieses Jahr nicht mehr nötig. |
Nach diesen Formalitäten warteten die Reisenden auf die Koffer. |
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Meine Frau hatte ein mulmiges Gefühl. Sie hatte Salami aus Deutschland
mitgenommen. Im Flugzeug wurde durchgesagt, dass, wer Fleisch und Wurstwaren
nach Thailand einführt, mit Gefängnis oder einer hohen Geldstrafe
zu rechnen hat. Sie erkundigte sich bei einem herumlaufenden Beamten näher.
Der meinte aber, bei Wurst, die man selber konsumieren will, gebe es keine
Probleme. Nur verkaufen dürfe man sie nicht. Meine Frau war beruhigt.
Vor zwei Jahren noch hatte sie aus dem gleichen Anlass eine große
Salami auf der Toilette vor dem Zoll aus dem Koffer herausgeholt und dann
in der WC Zelle „vergessen“. Die Putzfrau wird sich sicher gefreut haben. |
Nach Passieren des Zolls, der die meisten und auch uns ohne Kontrolle
durchgelassen hatte, gingen wir in den Bereich wo die Abholer warteten. |
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Diese Aufnahmen gehören bald zu den historischen Bildern Thailands.
Wahrscheinlich war dies unser letzter Besuch auf dem Internationalen Flughafen
Don Muang im Norden der Stadt. Wenn alles planmäßig verläuft,
soll im Herbst 2005 der neue Internationale Flughafen Suvannaphum im Osten
der Stadt fertig gestellt sein. Der Regierungschef macht jedenfalls gehörig
Druck und schläft auch schon mal auf der Baustelle, wie man in den
Nachrichten hört. Er hat die pünktliche Fertigstellung zur Chefsache
erklärt. |
Auch unsere Abholer warteten schon. Lek und Taeng waren mit ihren Familien
gekommen. Alle quetschten sich in Leks Auto, einen Toyota Soluna (man glaubt
gar nicht wie viele Thais in einen normalen PKW passen) und fuhren nach
Nongkaem.
Rechts die Fahrstrecke. |
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Zu Hause angekommen, wurden wir von den inzwischen 7, zeitweise 8 Hunden
herzlich begrüßt. Die beiden Gänse waren zunächst
reserviert und fauchten, aber wenig später waren wir auch akzeptiert.
Wir machten uns frisch.
Lek wollte uns unbedingt sein neues Haus zeigen, das er im letzten Herbst
gekauft hatte. So fuhren wir am Nachmittag zur Siedlung Pueksa 16. Sie
liegt in der Provinz Nonthaburi im Kreis Bangyai. |
Die Siedlung ist eine der typischen Reihenhaussiedlungen, wie sie in
großer Zahl in und um Bangkok zu finden sind. Ein Haus gleicht dem
anderen. Sie unterscheiden sich nur in den Anbauten, die von den Besitzern
nachträglich hinzugefügt wurden. |
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Lek hat ein Reihenendhaus gekauft. Dieses ist etwas teurer, aber es
hat eine größere Grundstücksfläche. Deswegen kann
man einen kleinen Garten anlegen. Das Haus kostet ca. 900.000 Baht in bar.
Zweiter Sohn hat es über eine Bank finanziert. Jetzt bezahlt er im
Monat 4500 Baht und nach 17 Jahren ist alles berappt und es gehört
ihm. Umgerechnet also entweder 17 Jahre monatlich 90€ oder einmalig
18000€. Undenkbar in Mitteleuropa. |
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Das Haus besitzt im Erdgeschoss ein großes Zimmer und ein Bad.
Das Bad mutet durchaus europäisch an, zumindest was die Toilette und
die Wasserspülung angeht. Die Dusche hängt typisch Thai frei
im Raum, das Wasser fließt durch einen Gully im Fußboden ab. |
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Auch das Wohnzimmer wird von einer modernen Thai Familie, wenn sie
das nötige Kleingeld hat, westlich eingerichtet. Sofa und Fernseher
gehören zur Ausstattung. |
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Ebenso ein Kühlschrank, der bei vielen Thai Familien nicht in
der Küche sondern eben im Wohnzimmer zu finden ist.
Eine Treppe führt in den ersten Stock.
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Dort gibt es ein weiteres Bad und drei kleine Zimmer, jedes etwa 3x4
Meter groß. Eines davon dient als Zimmer für die Buddhastatue,
eines wird als Schlafzimmer genutzt, das Dritte als Abstellraum und Wäschezimmer.
Allerdings wird das Haus von der Familie nicht immer genutzt. Da Mongkorn
noch auf eine Schule in der Nähe am Wat Makok geht, wohnen sie unter
der Woche noch in ihrem alten Zimmer im Haus der Eltern von Nui. |
Und was ist das? Das soll einmal die Küche werden. Thailändische
Reihenhäuser in dieser Preisklasse haben keine Küche. Die muss
man sich selber bauen. Da ist es von Vorteil, wenn man einen Baumeister
in der Familie hat. Der Vater von Nui ist so einer. Hinten sieht man die
Anbauten hinter den Häusern, die die Nachbarn bereits errichtet haben.
Baumaterialien hat Zweiter Sohn schon gekauft. |
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Nach der Besichtigung des Hauses fuhren wir zum Einkaufsmarkt Carrefour
in der Petkasem Straße. Carrefour ist eine französische Kette,
die in Thailand einige Märkte betreibt. Die Märkte sind mit Globus
oder Real in Deutschland vergleichbar. |
Zunächst ging es in das Food Center. So ein Center gibt es in
jedem Einkaufszentrum. Dort kann man an zahlreichen Essensständen
gegen vorher gekaufte Coupons seine Mahlzeiten erstehen. Mein erstes Essen
in Thailand war Schwein mit Reis für 25 Baht (0.50€) und eine
klare Suppe gab es gratis dazu. |
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Mit dabei waren auch 4 Enkel: Film, Mongkorn, Muu und Gong. |
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Anschließend wurden die ersten Einkäufe getätigt. Wichtig
waren vor allem eine warme Wolldecke und ein Moskitonetz. Nachts kann es
im Januar, wenn man bei offenen Fenstern schläft, doch recht frisch
werden. Letztes Jahr, mit einer dünnen Nachtdecke wurde es mir manchmal
zu kalt. Dieses Jahr hatte ich auch etwas dickere Schlafanzüge eingesteckt.
Und unser Moskitonetz vom vergangenen Jahr war in der Zwischenzeit
zum Fischgehege umgewidmet wurden. |
Wieder zu Hause ließ ich es mir nicht nehmen, das Moskitonetz
selber in unserem Zimmer aufzuhängen. Anschließend stand der
ersten Nacht in Thailand nichts mehr im Wege. |
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