Di 01.02.2005 |
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Die gestern geangelten Fische gab es heute zum Frühstück.
Das einzig unangenehme dabei war der traurige Gesichtsausdruck der Fische.
Nunja, ich würde ja auch nicht anders schauen, wenn ich in einer Pfanne
gelegen hätte. |
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Meine Frau und ich schnappten uns anschließend ein Taxi und fuhren
von Westen kommend über die noch recht neue Hängebrücke
"Rama VIII" in den Stadtbezirk Dusit. |
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Bevor ich mit dem Tagebuch fortfahre, muß ich erst einmal etwas
dazwischenschieben:
Am 09.03.2002 erschien im "Trierischen Volksfreund" ein Zeitungsartikel,
der vom Auswanderer Jakob Veit handelte.
Jakob Veit wurde 1845 in Trier geboren. 1864 ging er zum Musikstudium
nach Amerika. Nach kurzem Dienst in einer Militärkapelle wärend
des amerikanischen Bürgerkriegs brach er zu einer Weltreise auf.
Diese endete in Bangkok, wo er sich in eine Angehörige der Volksgruppe
der Mon verliebte und heiratete.
Das Paar bekam 1883 einen Sohn, den sie Peter nannten.
Jakob wurde Ausbilder der königlichen Militärkapelle. Auch
sein Sohn zeigte großes Musiktalent. Der König bat beide, die
mündlich überlieferte thailändische Volksmusik mit westlicher
Notenschrift zu dokumentieren. Sie hatten damit so großen Erfrolg,
daß Jakob Veit die Königshymne komponieren durfte. Man hört
sie jetzt immer bei königlichen Auftritten oder nach Ende einer Kinovorstellung.
Jakob Veit starb 1909 und wurde auf einem christlichen Friedhof in Bangkok
beerdigt.
Sein Sohn Peter wurde Generalmusikdirektor des königlichen Orchesters.
Nach Umwandlung Siams in eine konstitutionelle Monarche 1934 schrieb Peter
Veit die Nationalhymne, die um 8 und 18 Uhr im Radio, Fernsehen und auch
in öffentlichen Gebäuden gespielt wird.
Peter Veit erhielt den Ehrennamen Phra Chen Durayanga und bekam nach
seinem Tod 1968 ein Staatsbegräbnis.
Peter Veit hinterließ zahlreiche Nachkommen, unter ihnen Prasart
Vadhayakorn. Dessen Tochter Sudawan, heiratete einen Amerikaner, Karl Schweikert,
dessen Vorfahren auch aus Deutschland stammen.
Bei einem Besuch in Trier am 11.08.2003 trug sich Sudawan Schweikert
ins Goldene Buch der Stadt ein.
In der Nationalbibliothek in Bangkok ist den Veits ein Ausstellungssaal
gewidmet. |
Und eigentlich ist es doch ein "Muss" für einen Besucher aus der
Nähe von Trier, sich diesen mal anzuschauen.
Die Nationalbibliothek liegt an der Samsen Straße im Südwesten
des Stadtbezirks Dusit. Steht man am Haupteingang und schaut nach Süden,
so sieht man ein separates Gebäude mit orangenem Dach, in dem die
Musikabteilung untergebracht ist. |
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Im ersten Stock (bitte an der Treppe die Schuhe ausziehen!) ist der
Ausstellungsraum nicht zu verfehlen. Man sieht die Büste von Peter
Veit, Bilder aus dem Leben der beiden Komponisten, Handschriften und Bücher
aus ihren Arbeitsräumen. |
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Und natürlich die Nationalhymne in Notenschrift.
(Hier
kann man sie sich auch anhören.
Und wer die
Königshymne hören möchte, klicke hier.) |
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Natürlich schauten wir uns die Bibliothek selber auch an. Sie
macht einen etwas altbackenen Eindruck. Es gibt Bücher zu praktisch
allen Wissensgebieten, viele weisen starke Benutzungsspuren auf.
Natürlich warf ich vor allem einige Blicke in die Abteilung mit
den Meteorologiebüchern. Es sind sehr viele Schulbücher darunter.
Die meisten der Besucher haben auch Schuluniformen an. Wahrscheinlich sind
es Studenten oder Oberschüler. |
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Draußen vor der Bibliothek gab es einen kleinen Kiosk, an dem
wir uns etwas zu trinken kauften.
Und es gab meine Lieblingskuchen! Kanom Luk Tau, die Würfel. Diese
kleinen hier schmecken mir noch besser als die von Carrefour. |
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Mit einem Taxi fuhren wir dann zum Maboonkrong Einkaufszentrum mitten
in der Stadt.
In diesem riesigen Zentrum kann man den ganzen Tag verbringen. Und
wenn man nichts kaufen will, schaut man sich die Leute an, die hier einkaufen
oder sich die anderen Leute anschauen.
Hier gibt es einfach alles. Meine Frau kaufte sich bei SeEd ein Buch. |
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Natürlich gibt es dort auch ein Food Center. |
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Und zufälligerweise hatten wir Hunger. Ich wählte indisches
Hühnercurry mit Gemüsereis für 65B (1,30€). |
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Vom MBK Center kann man über eine Fußgängerbrücke
direkt zur Hochbahnstation "National Stadium" gehen. Die im Dezember
1999 eröffnete Hochbahn ("Sky Train", "Rod Fai Fah") schlängelt
sich über die Straßen der Stadt.
Für die Anwohner ist die Bahn sicher nicht sehr angenehm, weil
die Räder auf den Schienen zum Teil recht laut quietschen. Tageslicht
kommt in die Wohnungen und Geschäfte unter der Bahn auch kaum. |
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Für die Passagiere ist die Fahrt hingegen sehr angenehm. Vor allem
zeitsparend. Wer schon mal mit dem Taxi oder Bus eine Strecke in Bangkok
zurückgelegt hat, weiß was ich meine. Man fliegt in der Bahn
sozusagen über die Staus hinweg.
Allerdings ist die Klimaanlage sehr kalt eingestellt.
Wir fuhren drei Stationen weit zur Kreuzung Silom - RamaIV (Station
Sala Daeng). Denn unser eigentliches Ziel lag unter der Erde. |
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Die U-Bahn hatte am Vortag wieder eröffnet, wie auf dem Plakat
am Wege zu lesen war.
Das Plakat scheint es auch anderen angetan zu haben.
Ron Morris von http://www.angkor.com/ hat genau dasselbe fotografiert... |

Quelle des rechten Bildes: http://www.angkor.com/2bangkok/images/sign.jpg |
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass man in der U-Bahn nicht fotografieren
dürfe. Da aber kein Verbotsschild angebracht war, habe ich doch auf
den Auslöser gedrückt.
Die Rolltreppe an der Station Silom geht ziemlich weit nach unten, da
die beiden Richtungsgleise untereinander verlaufen. |
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Der Bahnsteig ist von den Gleisen durch Glas und Schiebetüren
abgetrennt. Dadurch können sich keine Selbstmörder vor den Zug
werfen und es entsteht auch kein Luftzug beim Einfahren der Bahn. Aus Deutschland
kenne ich das nur von dem SkyLine Zug im Frankfurter Flughafen. |
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In der U-Bahn sieht es hingegen so aus, wie in vielen anderen U-Bahnen.
Um nach dem Unfall wieder Kunden anzulocken waren die Fahrpreise gesenkt
worden: Je nach Entfernung 10 bis 15B statt 11 bis 32B. |
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Die Fahrkartenautomaten in der U-Bahn nehmen auch Geldscheine, im Gegensatz
zur Hochbahn, wo man seine Scheine an einem Schalter wechseln muß,
wenn man kein Kleingeld hat.
In der U-Bahn bekommt man einen Chip, in der Hochbahn eine Magnetkarte.
Ansonsten geht es zu wie in der Pariser Metro. Chip oder Karte in den Automaten
und los. |
Meine Frau mag keine U-Bahnen. Deswegen fuhren wir nur bis zum Hauptbahnhof
Hualamphong. Das sind zwei Stationen.
Der Bahnhof muß früher wohl ein heißes Pflaster gewesen
sein. Meine Frau warnte mich vor Dieben. Aber es blieb alles friedlich. |
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Dafür sorgt die Wachmannschaft.
Es ist übrigens 18 Uhr gewesen, als ich das Bild geschossen habe.
Die Nationalhymne wurde gespielt. (Genau, die von Peter Veit.) Und die
Wachmannschaft war angetreten und erwies König Chulalongkorn die Reverenz. |
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Mit der U-Bahn fuhren wir wieder zur Station Silom zurück.
"Das ging aber schnell." sagte meine Frau. Na gut, dachte ich. Dann
können wir ja das nächste Mal doch die ganze Strecke abfahren.
Wir schauten uns in den Geschäften um. Gekauft haben wir unter
anderem eine Personenwaage und zwei Frotteetücher. Unsere, die wir
letztes Jahr in Thailand gelassen hatten, waren von der Waschmaschine etwas
zerfleddert worden. |
Hier noch ein bißchen Werbung. Die lebenden Würfel werben
für DHL. |
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Und hier, ich glaubte es kaum... ein bekanntes deutsches Automagazin
hat sich bis nach Thailand ausgebreitet. Die Artikel sind natürlich
in Thai geschrieben.
Ob die Leser wohl wissen was "Bild" bedeutet? |
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Es war schon seit längerer Zeit dunkel. Wir wollten eigentlich
warten, bis sich die Staus aufgelöst hatten. Aber da konnten wir lange
warten. In der Silom Straße ist immer Stau. Glaube ich. |
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So waren wir dann halt im Stau, als wir mit dem Taxi nach Hause zurückfuhren.
Bald werden sie aber Geschichte sein. Für uns wenigstens. Denn
die Verlängerung der Hochbahn über den Fluß zur Petkasem
Straße ist bereits im Bau. Vielleicht noch zwei Jahre, dann kann
man etwas einfacher in die Stadt kommen. Die Endstation wäre dann
zwischen Future Park Bangkhae und Wongwian Yai. |
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Etwas übertrieben war, was heute in der BKK Post über das
Wetter stand. Zentralregion: Kühl (abgebildet eine Cartoonfigur mit
Pudelmütze und Schal), Morgennebel, tagsüber dunstig, Minimum
21, Maximum 36 Grad. |
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