Thailandreise 2005 
© Norbert Hagemann
   
   
 
Fr 04.02.2005
In Thailand werden Schulkinder, die während der Schulzeit auf öffentlichen Straßen angetroffen werden, häufig von der Polizei in die Schule gebracht. Das geht deshalb, weil alle Schüler Uniformen anhaben, auf der der Name der Schule steht. Meist sind es weiße Hemden oder Blusen, dazu dunkle (schwarze oder blaue) Hosen oder Röcke. Zu Exkursionen wird eine Art Pfadfinderuniform angezogen, die Mädchen eine grüne, die Jungs eine beige.
Film war heute nicht zur Schule gegangen. Er hatte Bauchschmerzen und schlief am Vormittag. Meine Frau hatte gestern Fitné Abführtee getrunken, der heute wirkte.
Auch ich hatte einen leichten Durchfall. Vermutlich war eine gestern daheim gegessene Nudelsuppe (Rad Na) die Ursache.
Der Durchfall hielt sich aber in Grenzen, so dass ich nachmittags mit Eé, Tonn und meiner Frau nach Sampran fahren konnte. Die Touristen kennen Sampran vom "Elephant Ground and Zoo" und vom "Rose Garden", zwei Zielen, die in keinem Reiseführer fehlen.
In Sampran gibt es einen Tempel (der sieht interessant aus, den sollten wir mal besuchen), dessen Abt nachgesagt wurde, er sei mit einem minderjährigen Mädchen alleine in einem Raum gewesen. Gesehen hat es wohl keiner. Aber Mönche dürfen Frauen nicht berühren. Wenn sie mit ihnen in einem Raum alleine sind, erregt das schon Verdacht. Und bei Minderjährigen sowieso. Der Abt wurde seines Amtes enthoben und musste ins Gefängnis.
In die Kreisstadt Samphran selbst verirrt sich kaum mal ein Fremder. Die Straßen sind geschmückt, das chinesische Neujahr steht bevor.
In den Seitenstraßen gibt es noch sehr viele Holzhäuser. Hoffentlich brennt es da nicht mal.
Das Löschwasser ist aber nicht weit. Sampran liegt am Menam Tha Chin.
Zwischendurch bemerkt: In vielen Reiseführern findet sich die Bezeichnung "Menam" für den Fluss, der durch Bangkok fließt. "Menam" oder auch "Mae Nam" heißt auf Deutsch "Mutter des Wassers" und bedeutet ganz allgemein "Fluss". Menam ist also kein Name. Durch Bangkok fließt der "Menam Chaophraya", im Osten Thailands findet man den "Menam Kong" (Mekong) und hier durch Sampran fließt der Tha Chin. 
Was durch die Kabel unter den Vordächern floss, weiß ich nicht. Es sah aber verdächtig nach Strom aus, wie auch der Stromzähler in der Mitte andeutet. Ob das so eine gute Idee ist, den Saft auf diese Weise durch die Straßen zu leiten?
In Sampran kann man günstig einkaufen. Tonn brauchte ein neues Netz, nachdem das alte im Klong von einem treibenden Baumstamm doch arg ramponiert worden war.
Tonn suchte sich mit Kennerblick das Richtige aus. 4x4 Wa (8x8 Meter) sollte es groß sein. Eé meinte allerdings, 3x3 Wa würden es auch tun.
In einem Metallwarengeschäft kauften sie sich noch einige Messer und andere Haushaltsgegenstände.
Hier gab es Messer und Macheten in allen Größen. Alles selbst geschmiedet? Im Vertrauen: Ich habe an so manchen Messern den Vermerk "Made in Germany" gesehen.
In einem anderen Laden gab es Reis, 15kg für 195B (3,90€).  Bei Carrefour bekommt man 5kg für eben diesen Preis (allerdings etwas bessere Qualität). Wir haben einige Säcke gekauft. Dazu noch Fisch- und Hundefutter. 
In dem Hundefuttersack waren rote Kiesel, etwa 1x0,5cm groß. Den Hunden schmeckten sie zu Hause.
Und nicht nur ihnen. Auch die Gänse waren wie wild dahinter her, vor allem wenn man sie ihnen in einer Schale mit Wasser servierte.
Mit einem Taxi ging es dann wieder zurück.
Bei diesem funktionierte wie bei so vielen Taxis der Tachometer nicht. Warum? Hat das einen besonderen Sinn?
Tonn lieh sich eine Sackkarre vom Nachbarn um die Säcke zum Haus zu transportieren. 
Das neue Netz wurde am gleichen Tag noch fest am Klong installiert. Ich durfte mich auch als Fischernetzhalter versuchen, nicht ohne nebenbei auf den Auslöser der Kamera zu drücken.
Das Netz wurde schließlich im Klong versenkt ...
... und an den 4 Seiten befestigt. Mit einer pfiffigen Konstruktion von Seilen und Rollen kann das Netz so weit hochgezogen werden, dass das Wasser im Klong ungehindert fließen kann.
Allerdings, ein Netz 3x3 Wa wäre doch geeigneter gewesen, wie sich jetzt herausstellte.
Abends schwärmten dann mal wieder die Termiten und starteten einen Angriff auf unsere Holzhäuser. Die Wachmannschaft der Geckos wartete aber schon auf die schmackhafte Mahlzeit.