Thailandreise 2005 
© Norbert Hagemann
   
   
 
Mi 09.02.2005 (I)
Heute habe ich den Morgenspaziergang alleine gemacht. Meine Frau hat keinen Bock mehr. Ich ging bis zur Soi 106. Eé sagte gestern, dort gebe es die BKK Post zu kaufen. Ich hatte dann dort aber keinen Laden gesehen. An der Petkasem fragte ich einen Ladenbesitzer nach einer Verkaufsstelle für BKK Post. Er sagte, bein Lotus Minimarkt an einer Tankstelle, an der ich zuvor vorbeigegangen war, müsste es sie geben. Und so war es.
Es war ein längerer Fußweg, so 1.5 bis 2 km hin, die gleiche Strecke zurück, und deswegen war ich zu Hause sehr verschwitzt.
In unserer Soi ist die Technology School Mubaan Kru (Dorf der Lehrer). Am Eingang stehen einige Lehrer in weißen Hemden und nehmen die Schüler in Empfang. Einem Schüler (in blauer Uniform) wurde der Einlass verwehrt. Mit einem Schulhelfer in grünem Hemd begab er sich in einen Laden gegenüber. Es war ein Friseur. Offenbar war dem Lehrer dessen Matte zu lang. Obwohl die Haare sehr ordentlich gepflegt und überhaupt nicht lang waren. Meine sind hinten jetzt 1 bis 2 cm, das wäre schon zu lang, meinte meine Frau. Die Schüler sind so 18 bis 22 Jahre alt nach meiner Schätzung. 
Heute fuhren Taeng, meine Frau und ich mit dem Taxi nach Nakhon Pathom. Die Kosten 250 B plus 50 B Aufschlag. Was für ein Aufschlag das war, keine Ahnung.
Zunächst gab ich bei der Post Nakhon Pathom die Postkarten nach Deutschland ab. 
Bei der Post muss man jetzt auch Nummern ziehen und wird aufgerufen, wie schon bei vielen Banken und Verwaltungen. Eine gute Sache, da braucht man nicht anzustehen und kann sich gemütlich auf die Sitzplätze setzen.
Auch ein schöner Service: Man bekommt nicht nur Postpakete sondern sie werden am Paketschalter auch fachgerecht eingepackt, wenn man möchte.
Meine Frau hatte im Treppenhaus Werbung für eine Schönheitscreme gesehen, die bei der Post verkauft wird (womit manche Postverwaltungen Geld verdienen ist erstaunlich). Sie wird ihr per Post zugeschickt. Vielleicht kommt sie ja noch, bevor wir wegfahren.
Dann gingen wir von der Post zum Phra Pathom Chedi. Dieser steht nicht nur an dem Platz wo im 3.Buddhistischen Jahrhundert (vor 2200 Jahren) der Buddhismus erstmals in den Bereich des jetzigen Thailand gelangte. Mit 120 Meter Höhe ist der Chedi auch das höchste buddhistische Bauwerk der Welt. 
Mag sein, dass die Schewagedon Pagode in Yangon höher erscheint, sie steht erhöht und ist aber niedriger.
Aber warum schreibe ich das alles, lest doch selber...
Meine Frau und Taeng mussten mal. Ich wartete an diesem hübschen Tor. 
Beide kamen mit Lek zurück, der in Nakhon Pathom beruflich unterwegs war und seinen Wagen gerade nahe der Toiletten geparkt hatte.
Wir beteten zu den Reliquien Buddhas, Knochenstücke, die normalerweise irgendwo oben in der Spitze der Pagode sind. Heute waren sie aber mal unten zu sehen. Meine Frau war begeistert. Ich sah nur einige kleine Steinchen. Aber der nicht Wissende oder Ungläubige sieht auch im Turiner Grabtuch oder im Heiligen Rock in Trier nicht das, was die Gläubigen sehen.
Die nächste Station war ein Stollen in der Umfassungsmauer des Wat, wo es zwei Höhlen mit Buddhas zu sehen gibt. Alles war sehr niedrig und eng, so mußten auch die kleinen Thais teils gebückt gehen.
 Ein Helfer fragte, aus welchem Land ich käme, begrüßte mich dann mit "guten Tag" und sagte "da unten gucken". Ich spendete bei der Rückkehr an einer Box und bekam ein zusätzliches Bändchen um den rechten Arm. Meine Frau hatte unten gespendet, ohne Zeugen, und bekam nichts. Jetzt habe ich ein Bändchen mehr als sie, ein schmutziggraues aus Samut Songkram (2004), ein buntes vom Wat Somdet Germany Waldhölzbach (2004) und jetzt noch eines in Orange.
Soviele, wie Wolfgang Petry mal hatte, sind es also nicht.
An einer Anlage mit Teich warfen wir Münzen in schwimmende Töpfchen. Soll auch Glück bringen, wenn man trifft. 
Hier ein Blick auf einen Buddha des Wats.
Eigentlich wollte meine Frau hier noch zu eben diesem Buddha beten, aber ein chinesischer Drache und die zuschauenden Menschen verhinderten dies. 
Dann eben nicht. So gingen wir also in die Stadt hinunter und in Richtung unseres Lieblingsrestaurants in dieser Stadt.
Geht man vom Chedi aus in Richtung Bahnhof und dann vor der Klongbrücke nach rechts, so steht man nach wenigen Metern vor diesem Restaurant.
Die Spezialität dieses Ladens ist Muu Satay (Schweinefleischspießchen mit Erdnusssoße).
Drinnen ist der Laden eher einfach gehalten, aber das Essen schmeckt vorzüglich. Immer wenn wir in Nakhon Pathom sind, essen wir hier.
Dort gesellte sich auch Lek, der inzwischen wieder im Auto gearbeitet hatte, mit einem Arbeitskollegen zu uns. 

Den Preis für die Muu Satay weiß ich nicht, aber 2 kleine Muu Satay, ein großes, 4 Nudelsuppen und Getränke gab es für zusammen 250 Baht (5€). Die Muu Satay sind die besten, die ich kenne. Auch die Luk Chin in den Nudelsuppen schmeckten sehr gut, fast wie Thüringer Bratwurst.

Wir tauschten 200€ bei einer Bank. Es gab nur noch 48.8 Baht für den Euro. Nach dem Wahlsieg Taksins sind sowohl Börse als auch der Baht fester geworden.
Wir schlenderten dann ein wenig durch die Stadt. Der Chedi überragt alle Häuser.
Springbrunnen gaben ein bisschen Erfrischung, wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt.
Leider hatten wir schon gegessen. Hier gab es gegrillte Fleischbällchen für 1 Baht das Stück (oder 10 Stück = 0,20€).
Dieser Rikschafahrer machte es richtig. Siesta.
Noch waren die Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr nicht beendet. Das Neue Jahr ist das Jahr des "Rooster", steht in der Bangkok Post. Ich wusste nicht, was das für ein Tier sein sollte. Nie gehört. 
(Inzwischen habe ich im Wörterbuch nachgeschaut: Rooster ist der Hahn.) 
Die chinesischen Familien kleideten sich zur Feier des Tages gerne in rot. Diese hier hatten sogar ihrem Hund ein rotes Leibchen verpasst.
Der chinesiche Drache, der uns schon am Chedi begegnet war tanzte vom Tempel in die für den Straßenverkehr gesperrte Einkaufsstraße und zurück
Den armen Jungs unter den Kostümen musste es sicher ziemlich heiß sein.